Thema des Tages: Der April als Mittler zwischen Winter und Sommer


Datum 01.04.2018



Vom Dauerfrost zum heißen Tag, vom Winter- zum Badewetter. Das alles hat der April zu bieten.

Dass Anfang April der Winter noch nicht zu Ende ist, können wir schnell bei einem Blick in die Webcams im Nordosten Deutschlands verifizieren. Die Schneehöhenmeldungen um 08 Uhr erreichten bis zu 23 cm (Laage, 15 km südlich von Rostock).

Schauen wir nun einmal in die Statistiken des Aprilwetters: Winterwetter ließ sich im April an 40% der Stationen noch bis Mitte des Monats mit Eistagen bei Höchstwerten unter null Grad blicken. Nachtfrost ist im April noch etwas selbstverständliches. Selbst in der Lüneburger Heide gab es Mitte April schon zweistellige Minuswerte. In den Niederungen am kältesten war es bislang in Cottbus mit -14,2 Grad am 5. April 1929. Zudem lassen sich keine Stationen finden, die im April nicht irgendwann schon einmal eine Schneedecke hatten. Solche weiße Überraschungen kann es noch bis Ende April geben.

Und wie zeigt sich der Sommer im April? Abgesehen von dem im noch immer kalten Meer umströmten Helgoland, einigen Orten an der Ostseeküste und den Berglagen hat es schon überall Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad gegeben. Heiße Tage mit über 30 Grad haben sich auch bereits an 40% unserer Wetterstationen eingefunden. Spitzenreiter sind Bad Mergentheim und Kitzingen, die am 28.04.2012 32,9 Grad erreichten. Auch die vereinzelten Tropennächte mit Tiefstwerten über 20 Grad zeigen uns, dass im April schon Sommerwetter herrschen kann.

Die höchsten Niederschläge fielen im April mit 553 mm auf der Zugspitze. In den Niederungen lagen die maximalen Monatsmengen bei bis zu 250 % des Monatsmittels, das im Süden und den Mittelgebirgslagen um 80 mm, in der Norddeutschen Tiefebene und im Osten um 50 mm liegt. Den bislang trockensten April haben wir 2007 genossen, als 70% unserer Stationen den geringsten Aprilniederschlag seit Messbeginn meldeten. In diesem April blieb es gebietsweise sogar vollständig niederschlagfrei.

Sonnenschein können wir vor allem an der Küste erwarten. Dazu gab es schon ein Thema des Tages am 25.12.2017, in dem Sie das etwas detaillierter nachlesen können.

Wir sehen also: Das Sprichwort "Der April macht was er will" hat durchaus seine Berechtigung.

P.S. Im Namen meiner Leser möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen und insbesondere bei den meteorologischen Laien Christiane und Hans bedanken. Sie haben dafür gesorgt, dass meine im Original oft etwas verqueren und sperrigen Themen des Tages in eine verständliche und lesbare Form gegossen wurden. Ich wünsche Ihnen noch viele interessante Themen des Tages und bin dann mal weg.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 01.04.2018

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